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Eröffnung

Wir verlieren unsere Kinder – Warum soziale Netzwerke einem Haifischbecken gleichen – Silke Müller

Foto von Silke Müller © Carolin Windel

Einen Eröffnungsvortrag wird Silke Müller, niedersächsische Digitalbotschafterin, Schulleiterin der Waldschule Hatten und Autorin des Bestsellers: »Wir verlieren unsere Kinder«, halten.

In ihrem Vortrag spricht Silke Müller über die Entwicklung sozialer Netzwerke und die Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche und die digitalen Bedrohungen, denen Kinder ausgesetzt sind, wenn sie Zugang zu Smartphones haben.

Mit ihrem Buch und Vorträgen konnte sie vielen Menschen das tagtägliche Geschehen an deutschen Schulen näherbringen und zeigen, wie Medien auf Kinder wirken und sie verändern. 

Mit Ihrem Beitrag steigt der 7. LandesPräventionstag in sein Fokusthema »DIGITAL NAtIVe – Kompetent von Anfang an!« ein. Silke Müller engagiert sich auch als Beiratsmitglied im Netzwerk für digitale Medien- und Meinungsbildung – weitklick –.

Wissen wir wirklich, was unsere Kinder bei Tiktok, Instagram, Snapchat und Co sehen? Nicht die Dauer der digitalen Medien-Nutzung ist das Problem, sondern die Inhalte, die Kinder konsumieren.

Schon Grundschüler sind Bildern von Gewalt, Pornographie und Rassismus ausgesetzt. Die Fotos, Sticker und Videos, die Kinder in ihren Messengergruppen aber auch durch Algorithmen in den Netzwerken sehen, sind so verstörend, dass man als Erwachsener bei der Konfrontation mit diesen Bildern kaum hinsehen kann. Bilder aus dem Krieg in der Ukraine, aus den bestialischen Überfällen auf Israel fluten die Smartphones der Kinder.

Die meisten Eltern gehen davon aus, Medien-Erziehung bedeutet, die Bildschirmzeit zu begrenzen - und haben keine Ahnung, dass schon Kinder Bilder bestialischer Tierquälereien, Kriegsverbrechen und sexueller Gewalt sehen mit dramatischen Auswirkungen auf ihre Psyche. Kinder werden im Netz subtil und durch Fakeprofile von pädophilen Menschen kontaktiert. Dieses Cybergrooming ist zudem wohl eine der größten Bedrohungen unserer Zeit.

Künstliche Intelligenz wird dieses Desaster potenzieren. Eine Generation der zukünftigen Arbeitnehmenden erlebt einen Großteil ihrer Persönlichkeitsentwicklung und Sozialisation im Netz. Was bedeutet das für ein Arbeiten der Zukunft? Es braucht dringend einen gesamtgesellschaftlichen Ruck und ein Bewusstsein, welche Macht und Kraft soziale Netzwerke haben. Wir müssen gemeinsam nach Antworten suchen, die (Netz)welt zu einem besseren Ort zu machen. Es braucht eine gemeinsame gesellschaftliche Kraftanstrengung, um unsere Kinder zu schützen und um die kreative und gewinnbringende Seite von sozialen Netzwerken und künstlicher Intelligenz in den Vordergrund zu stellen.

Am 2. Mai 2024 erschien Müllers zweites Buch »Wer schützt unsere Kinder? Wie künstliche Intelligenz Familien und Schule verändert und was jetzt zu tun ist | ChatGPT, Avatare, FakeNews«
»Die Schulleiterin und Digital-Expertin warnt davor, Kinder mit künstlichen Intelligenzen allein zu lassen. In ihrem aufrüttelnden Buch analysiert sie, was die KI-Revolution für Bildung und Erziehung bedeutet. Und sie gibt praktischen Rat, wie Eltern ihre Kinder schützen und kompetent begleiten.« (Droemer)

»Digitale Kriminalprävention – Zwischen digitaler Bildung und Strafverfolgung«  – Prof. Dr. Thomas-Gabriel Rüdiger

Portraitfoto von Thomas Rüdiger © Hochschule Polizei Brandenburg

Einen weiteren Eröffnungsvortrag wird Prof. Dr. Thomas-Gabriel Rüdiger mit dem Titel: »Digitale Kriminalprävention – Zwischen digitaler Bildung und Strafverfolgung« halten. Er ist Leiter des Instituts für Cyberkriminologie ab der Hochschule der Polizei des Landes Brandenburg. Seit 2022 hat er eine Professur für Kriminalistik, Cyberkriminalwissenschaft und Kriminalprävention inne.

Als Vertreter der Fachrichtung der Cyberkriminologie liegen seine Forschungsinteressen insbesondere auf digitalen Straftaten und Interaktionsrisiken sozialer Medien, der digitalen Polizeiarbeit sowie dem Verständnis von Normenentwicklungen und -kontrolle im digitalen Raum. Weitere Schwerpunkte sind hierbei die Auswirkungen des deutschen Kinder- und Jugendmedienschutzes auf die Entwicklung digitaler Straftaten sowie die Bedeutung von Medienbildung für den Bereich der digitalen Kriminalprävention.

Weitere Informationen unter Instagram bzw. Buchpublikationen »Handbuch der Cyberkriminologie« und Interviews.

Die Entwicklung und Prävention von Vorurteilen – Andreas Beelmann

Portraitfoto von Andreas Beelmann © Andreas Beelmann

Der Vortrag informiert über psychologische Grundlagen und Forschungsergebnisse zur Entwicklung und Prävention von Vorurteilen. Im ersten Teil wird der Frage nachgegangen, wie soziale Einstellungen gegenüber sozialen Gruppen (z.B. Migranten) entstehen, sich über die Entwicklung verändern und welche Faktoren für diese Entwicklung besonders verantwortlich sind. Im zweiten Teil des Vortrags werden verschiedene Maßnahmen (Präventionsprogramme) und deren Wirksamkeit vorgestellt, wobei insbesondere auf die kurz- und langfristigen Ergebnisse des Präventionsprogramms PARTS eingegangen wird. Abschließend folgen Handlungsempfehlungen für die präventive Praxis.

Zur Person:

Prof. Dr. Andreas Beelmann ist Professor für Intervention und Evaluation am Institut für Psychologie und Mitglied des Zentrums für Rechtsextremismusforschung, Demokratiebildung und gesellschaftliche Integration (KomRex) an der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention. Schwerpunkte seiner Forschungen sind die Entwicklung und Prävention von Verhaltensproblemen und Kriminalität im Kindes- und Jugendalter, die Erstellung von Forschungsbilanzen sowie die entwicklungsorientierte Radikalisierungsprävention.

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