Beitrag der Sächsischen Opferbeauftragten & Geschäftsstelle zur Wanderausstellung
Iris Kloppich und Geschäftsstelle
Am 4. Juni 2019 wurde Iris Kloppich vom Kabinett zur Opferbeauftragten der Sächsischen Staatsregierung berufen. Sie arbeitet ehrenamtlich und ist unabhängig. Ihr zur Seite steht die Geschäftsstelle.
Aufgaben der Geschäftsstelle sind:
- Ansprechstelle für Opfer und Betroffene von Terroranschlägen, extremistischen Straftaten und andere große Schadensereignissen zu sein
- Vernetzung und Pflege von Kontakten zu Partnern der Prävention, der Opferhilfe, des Opferschutzes und der Opferberatung
- Öffentlichkeitsarbeit.
Was tut die Opferbeauftragte, wenn keine Opfer da sind?
Von Beginn an tauschen sich Opferbeauftragte und Geschäftsstelle in bisher ca. 100 Treffen zu Aufgaben, Möglichkeiten der Zusammenarbeit und Unterstützung mit den in dieser Ausstellung porträtierten und weiteren Partnern aus.
Die Opferbeauftragte mit ihrer Geschäftsstelle organisiert Fachveranstaltungen und Branchentreffen, um die Vernetzung und Zusammenhalt der verschiedensten Akteure zu fördern, Schnittstellen im Hilfesystem zu identifizieren und daran zu arbeiten sowie das Zusammenspiel von professionellen und ehrenamtlich Tätigen zu unterstützen und fehlende gesetzliche Regelungen zu befördern.
Warum diese Ausstellung?
Opfern und Betroffenen optimal zu helfen, sie zu begleiten und zu unterstützen, das kann niemand allein. Die Sächsische Opferbeauftragte hat dafür ein Netzwerk aus Partnern der Prävention, Erstversorgung, Opferhilfe und Opferberatung aufgebaut. Sie tut alles, um die entscheidenden Akteure zu unterstützen. 24 dieser Netzwerkpartner mit ihren Aufgaben und Kontaktdaten werden in dieser Ausstellung näher dargestellt.
Mit Fachveranstaltungen, Workshops, Netzwerktreffen, Kooperationen im Innercircle, Webseite, Kalender, Flyer, Notfallkarten und nun auch einer Ausstellung soll das Hilfesystem auch öffentlich sichtbar werden.
Diese Ausstellung stellt wichtige Netzwerkpartner der Sächsischen Opferbeauftragten in ihrem Wirken und mit ihren Kontaktdaten vor. Es präsentieren sich sehr unterschiedliche Akteurinnen und Akteure der Opferhilfe und des Opferschutzes, die in Extremsituationen wie auch nach Straftaten Opfern und Betroffenen bereit sind zu helfen, zu unterstützen und gemeinsam zu agieren - 24 Partner eines weit größeren Hilfesystems.
Viele Partner kennen sich und schätzen einander. Fachveranstaltungen, Workshops, Netzwerktreffen, Gespräche, Kooperationen haben sich als intensive Austauschplattformen entwickelt. Hier beschäftigen sich die Polizei, Kommunalvertreter, Justiz, PSNV u. a. mit gemeinsamen Themen aus ihren verschiedenen Blickwinkeln.
Die Ausstellung soll verdeutlichen, welche Partner miteinander vernetzt sind und im Schadensfall miteinander kooperieren.
Welchen Auftrag hat die Sächsische Opferbeauftragte?
Fälle von
- Terror
- extremistische Straftaten
- komplexe Schadensereignisse
- Katastrophen, bei denen eine große Zahl von Menschen Schaden nimmt
- Einzelfällen schwerster Kriminalität
passieren sehr selten in Sachsen. Und das ist gut so. Wir alle hoffen, dass es so bleibt.
Aufgabe der Sächsischen Opferbeauftragten ist es, im Fall solch eines Falles als Ansprechpartnerin und »Lotsin« zu fungieren und da zu sein für
- Opfer und Betroffene
- Angehörige
- Hinterbliebene
- Zeugen
- Vermissende
- Ersthelfer
Sie werden unterstützt bei und vermittelt zu
- schneller und individuell passender Hilfe von Beratungs- und Unterstützungseinrichtungen,
- wohnortnaher psychosozialer Akuthilfe und Betreuung
- Entschädigungsleistungen
- juristischen Hilfsangeboten
- Treffen für Hinterbliebene, Überlebende und Angehörige
- ggf. öffentlichem Gedenken
Vertrauensvolle, lebendige Beziehungen mit anderen Bundesländern und dem Bundeopferbeauftragten ermöglichen bei Schadensereignissen ein enges Zusammenspiel, wenn Menschen aus Sachsen betroffen sind oder, wie am 4. Oktober 2020, Menschen eines anderen Bundeslandes in Sachsen, durch einen Anschlag verletzt wurden oder zu Tode kamen.
Alle Hilfen funktionieren nur gemeinsam im vertrauensvollen Zusammenspiel aller und deren Möglichkeiten. Neben Behörden, Institutionen und Organisationen spielt das ehrenamtliche Engagement dabei eine ganz besondere Rolle.
Jeder einzelne ist ein wichtiger »Baustein« im System und leistet einen eigenen, unverzichtbaren Beitrag in einem großen Netz aus verschiedenen notwendigen Hilfen.
Vielen Dank allen, die sich für die Unterstützung von Opfern und Betroffenen, Zeugen und Ersthelfern engagieren! Auf unser Hilfesystem kann man sich verlassen.
Diese Ausstellung ist ein neuer Teil der Vernetzung aller Hilfen, hier zum zweiten Mal in der Öffentlichkeit. Sie soll die das Hilfesystem bekannter machen und das Kennenlernen und Verständnis füreinander, das Wissen und den Respekt um die Arbeit des anderen fördern.
Lassen Sie sich inspirieren und gehen Sie aufeinander zu!